Finanzwelt
Dezember 2019: Sicherer Hafen oder hohe See?

Auch wenn kaum jemand gerade offen darüber spricht, ein Crash ist jederzeit wieder möglich.
Während mittlerweile selbst auf kleinen Münzhandelsplattformen Gold in 500 Unzen Kisten (ca. 15 kg zu Euro 680.000.-) angeboten wird, fahren DAX und Dow dem Himmel entgegen. Da passt es gut, dass Greta für Ablenkung sorgt und die Rallye an den Börsen nahezu unbehelligt stattfinden kann. Wie nachhaltig diese Wertsteigerung ist, wird sich zeigen. Ausreichend fundamentale Gründe dafür zu finden ist schwierig.
Aktueller Treibstoff für die Hausse ist möglicherweise die niedrige Zinslandschaft, die dafür sorgt, dass immer mehr Geld in den Hochofen Finanzmarkt geschaufelt wird.
Der Abbrand wird spannend werden!
Was passiert mit der zusätzlichen Liquidität?
EZB-Chef Mario Draghi ist der Auffassung, dass eine ausreichende Versorgung mit Geld den Weg für Wirtschaftswachstum ebenen würde. Prinzipiell hat er damit schon recht, aber ohne das passende Umfeld und einem Gefühl von Sicherheit werden nur wenige bereit sein im großen Stil zu investieren.
Und der ganze Aufwand, um das Inflationsziel von 2% zu erreichen?!
Ist das alles was zählt? Sind die Staatsverschuldungen lt. den Maastricht-Regeln von 60% des BIP nicht auch von Bedeutung.
(Jänner 2015)
Die Geldpresse läuft an!

"Die EZB flutet die Märkte!", tönt es überall.
Aber was wird wirklich geflutet? Ich bin der Meinung, dass hier die Großbanken surfen gehen, während der Rest ersäuft.
Man hört von Millionen und Milliarden, aber keiner nimmt mehr Notiz davon, um welche Summen es hier wirklich geht.
Hier mal eine Verdeutlichung der Summen:
60.000.000.000.- Euro monatlich
mehr als 1.000.000.000.000.- Euro insgesamt
Das entspricht einem Wert von mehr als 66,7 Mio. Kleinwagen, wenn man einen Kaufpreis von 15.000.- Euro/ Stk. annimmt.
oder
Bei rund 335 Mio. Einwohner der Eurozohne im Jahr 2014 ergibt das somit knapp 3.000.- Euro pro Kopf oder für jeden 5. einen Kleinwagen!
Wie wird das gedeckt?
Ich bin gespannt, ob Sie einer von den glücklichen 83 Mio. Gewinnern eines Kleinwagens sind oder nur dafür bezahlen werden und nichts bekommen.
(Jänner 2015)
Der Franken ist überraschend frei!
Ist das wirklich überraschend? Es war wohl eher nur eine Frage der Zeit.
Dass Hedgefonds und Hobbyspekulanten auf die Nase gefallen sind ist schon in Ordnung. Das ist ihr Risiko bei diesem Spiel. Was aber nicht in Ordnung ist, ist die Tatsache, dass jemand anderer für den entstandenen Schaden aufkommen muss. Bei den Spekulanten ist aber kaum etwas zu holen, da sie mit Einsätzen spekuliert hatten, die ihnen gar nicht gehört hatten. Und so kann man sich schon ausmalen, wer am Ende wieder dafür bezahlen wird. Wir alle!
Was mich wirklich überrascht, ist die Tatsache, dass Kommunen in Deutschland und Städte in Österreich noch Franken Kredite halten. Wer ist dafür verantwortlich? Wer kann so blauäugig sein? Wer bekommt auch nur einen Euro für solche Fehlplanungen?
Dazu passend war die Stellungnahme der Stadt Wien in der Nachrichtensendung ZIB am Tag der Frankenlösung:
Sinngemäß wurden die zusätzlichen Schulden damit abgetan, dass man ja im Falle der Stadt Wien beim Frankenkredit keine Endfälligkeit vereinbart hatte und daher die Verluste nicht realisiert müsste.
Okay, das muss nicht heute oder morgen sein, aber nur weil ich mir die Hände vor das Gesicht halte heißt das nicht, dass das Licht ausgeschalten ist.
Private Kreditnehmer trifft es mit der gleichen Härte. Die neuerlich stark verschlechterten Konditionen erhöhen die Rückzahlungen zum Teil massiv. Im besten Fall kann man sich diese leisten oder die Laufzeit verlängern um nicht z.B. sein Haus zu verlieren, aber was ist, wenn man das Limit seiner Möglichkeiten bereits voll ausgeschöpft hat?
Peter Bosek (Mitglied des Erste Bank Vorstandes) hat in einem Interview mit der Presse vom 17.01. mitgeteilt, dass man Frankenkredite nur an jene vergeben hätte, die sich auch einen normalen Kredit hätten leisten können. Dennoch hat man in den letzten Jahren dazu geraten, in Euro umzuschulden.
Warum frage ich mich dann, gibt es in Österreich noch rund 150.000 Frankenkredite? Ich bezweifle, dass bei all diesen Kreditnehmern die Kohle so locker sitzt.
Wir werden sehen, wie viele Franken-Kreditnehmer sich das wirklich leisten können.
(Jänner 2015)
Eigenkapitalquote
Jupp Schmitz mit: "Wer soll das bezahlen?", passt hier wie die Faust auf‘s Auge!
Prozentsätze von 6, 8 oder 12% für die Eigenkapitalquote von Banken sind doch lächerlich, oder nicht?
Rund 90% der vergebenen Kredite sind somit praktisch nicht besichert. Der Großteil der Besicherung hängt ja von der Zahlungsmoral bzw. den Schulden anderer Kreditnehmer ab. Wer jetzt meint, dass ja der Staat dafür haftet, den möchte ich nur daran erinnern, dass die meisten Volksgemeinschaften selbst total verschuldet sind und im Ernstfall nichts sichern könnten.
Ich bin grundsätzlich Optimist, aber zählen Sie hier einfach mal 1 und 1 zusammen um zur Realität zu gelangen!
Sie zahlen 1.000 Euro bei einer Bank ein und diese vergibt dafür einen Kredit von 10.000 Euro. (Das ist doch eine ziemlich kranke Sache. Verborgen Sie mal das 10-fache ihres Besitzes und schlafen Sie dann ruhig!)
Wenn der Kreditnehmer jetzt ausfällt, sind nicht nur ihre 1.000 Euro weg sondern auch die 1.000 Euro 9 anderer Anleger.
Gut, ein 100%iger Ausfall bei den Rückzahlungen ist zwar möglich aber eher unwahrscheinlich.
Dann lassen wir doch einfach nur 10% vom Kredit offen und das könnten dann noch immer genau ihre 1.000 Euro sein die weg sind. Und 10% sind kein unrealistischer Wert, wenn man sich die Insolvenzen unserer Zeit so ansieht. Da verzichten Gläubiger wie Banken und Partnerfirmen oft auf 50-80%!
Und was die Bewertung von Unternehmen bzw. Unternehmenswerten wirklich wert sind, haben wir ja bei Fannie Mae und Freddie Mac gesehen. (von über 80$ im Jahr 2001 auf 0,2$ im Jahr 2011 - ein Minus von über 99% in 10 Jahren!!)
Hier auch ein interessanter Bericht der Deutschen Wirtschafts Nachrichten zu diesem Thema:
EZB bestätigt: Die Bank-Guthaben in Europa sind nicht sicher
Die Angst vor den Sparkunden
Jetzt verstehen Sie vielleicht etwas besser, warum Banken ihre Kunden fürchten wenn es darum geht, ihnen ihr Geld wieder zurückzugeben.
Sie haben ja praktisch nur mehr einen kleinen Teil davon und wenn jetzt zu viele ihre Einlagen wieder zurückverlangen würden, wären sie praktisch von einem Tag auf den anderen zahlungsunfähig, selbst wenn die vergebenen Kredite laufend zurückgezahlt werden würden. In Zypern hat man daher einfach mal ein paar Tage lang die Banken geschlossen gehalten, was bei uns sogar gesetzeskonform wäre, wenn zu viele Kunden ihr eigenes Geld wieder haben möchten. Das ist das Bankwesengesetz! Wahnsinn!
Es gibt ja noch die staatliche Sicherung, werden Sie jetzt vielleicht denken, aber was wollen Sie im Ernstfall von jemandem erwarten, der selber über beide Ohren in Schulden versunken ist?
Ein interessantes Video von Harvey Friedman dazu
Gebühren der Banken und Zahlungsabwickler
Mitte April 2014 und mir kommen zufällig die aktuellen Gebühren meiner Hausbank und diverser bargeldloser Zahlungsmittel in Österreich unter. Da schaust du so blöd wie ein Maikäfer wenn es blitzt!
Meine Hausbank:
12,75% Sollzinsen bei Kontoüberschreitung + 5% Überschreitungszinsen zum Quartalsabschluss!
Gewaltig, da bringt man jahrelang sein Geld zur Bank und sollte man nur einmal kurz sein Konto überziehen sind die Sparzinsen gleich dahin.
Paypal:
Jahrelang beliebtes Zahlungsmittel und gerne genutzt, weil für den Kunden nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden, kann es mittlerweile schon mal vorkommen, dass zusätzlich knapp 2% vom Einkaufswert als Gebühren kassiert werden.
Bei einem Einkaufswert von 500 Euro sind das knapp 10 Euro.
Die Kosten entstehen dem Kunden durch die teilweise Weitergabe der Paypalgebühren, welche der Händler für diesen Dienst bezahlen muss. 2014 sind das ca. 3,4% vom Umsatz.
Kreditkarten:
Auch hier schlagen mittlerweile die Gebührenteufel zu. Schnell sind bei Bezahlung mit Karte mal 1,5% verschenkt.
Augen auf beim bargeldlosen Einkauf!
Bankomatkarten:
Für den Kunden gibt es hier noch keinen Nachteil, aber der Handel muss bis zu 2,5% vom Umsatz an Gebühren abführen.
Da bezahle ich lieber bar und lasse dem Händler die 2,5%.